Abschied

„Man muss etwas zu sagen haben, wenn man reden will.“

Johann Wolfgang von Goethe

Dass ich die Dinge gern etwas anders angehe, hatte ich bereits angedeutet. Dafür hinterfrage ich Begriffe sehr genau, ihren Sinn, wähle ich für meine Texte entsprechend die stets besser in den Kontext passenden Worte, hatte ich schon immer (m)ein Problem mit dem Begriff Trauerfeier – und ich war viele Jahre im Bestattungswesen tätig. Trauer ist etwas ganz Persönliches, ja, Privates. Aus meiner Erfahrung mit meinen bisherigen Auftraggebern, und ich bin bereits seit September 2016 freiberuflich selbstständiger Redner und Texter, werde ich nicht gebucht, um Trauer zu spiegeln, zu vertiefen, aufzufangen, sondern vielmehr einen schönen Abschluss einer Lebensgeschichte zu kreieren, ein Leben und seine Wirkung zu würdigen, Erinnerungen aufzugreifen, anzustoßen, den Menschen in ihrer Trauer etwas Friedvolles zu schenken. Mark Aurel war schon der Überzeugung: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ Also brauchen wir alle gerade in dunklen Momenten und Stunden, in einer Trauer, Lichtblicke, Ausblicke und auch den Rückblick auf das, was wir uns an Schönem bewahren wollen. Das ist mein Ansatz. Ich begleite daher ganz bewusst und ausdrücklich Abschiedsfeiern, schreibe und halte Abschiedsreden, erzähle Lebens-Geschichten. Der offizielle Abschied ist, im Gegensatz zur Trauer, ohnehin zeitlich sehr begrenzt, möchte ich auch diese kostbare Zeit nicht mit Phrasen und Floskeln über Verlust und Trauer vertun, nicht über Krankheit und Schmerz referieren, sondern vielmehr beleuchten, wieso wir überhaupt um einen Menschen trauern.

Abschied

Abschiedsreden

Und so zeichne ich in Worten authentisch und ehrlich das Bild von ihm nach, seiner Wesens- und Lebensart, setze manches vielleicht auch noch ins rechte Licht oder einfach in ein anderes mit dem Blick von „außen“, denn beim endgültigen Abschied voneinander geht es nicht nur im christlichen Verständnis um Vergebung und Versöhnung mit dem Leben, dem Tod, mit den Lebenden und den Toten. Und ich möchte Sie nicht tieftraurig in das Leben nach dem Abschied entlassen, sondern ein wenig erleichtert, schenke Ihnen gern ein Lächeln dafür, und wenn es passt, darf sogar gelacht werden, wofür die Abschiednehmenden bisher auch immer dankbar waren. Es heißt nicht umsonst – der Erfolg gibt einem Recht.